1 3. Zusammenfassung der Ergebnisse und Kommentar

Es wurde an einem nachgebauten kleinen Modell der ersten großen

Newmanmaschine versucht, den Wirkungsgrad yges von mechanischer Rotations-

Reibungs-Verlustleistung plus ohmsche Spulenverlustleistung (der DC- und

AC-Komponenten) zur eingespeisten elektrischen Leistung zu ermitteln.

Die zusätzlichen Outputkomponenten der Newmanmaschine, wie Lichtleistung durch

Zünden der Leuchtstoffröhren, HF- und Funken-Verlustleistung, konnten nicht mit

berücksichtigt werden, so daß die hier ermittelten Wirkungsgrade unter dem tatsächlichen Output der Newmanmaschine liegen.

Bei der Endmessung vom 18.10.1988 wurde ein Wirkungsgrad yges von

ca. 84 bis 121 % erzielt, bei einer Betriebsspannung von 355 bis 710 Volt und einer Magnetrotor- Drehzahl von 0,37 bis 1,97 Umdrehungen pro Sekunde (22,2 bis 118,2 Umdrehungen pro Minute).

Obwohl meine Meßergebnisse den Schluß zulassen würden, daß mein

Nachbau-Modell der großen Newmanmaschine bei den höheren Betriebsspannungen

tatsächlich über 100 % Wirkungsgrad liegt, bin ich doch noch zu nahe an der 100 %

Grenze, als daß man das glaubhaft behaupten könnte.

Diese Ergebnisse können also auch durch Meßfehler verursacht worden sein.

Vollkommene Aufklärung ließe sich also nur durch die schon oben angedeutete

Messung des Betriebes der Newmanmaschine in einem Calorimeter erzielen. Nun

sind also die Experimental-Physiker gefordert, diesen letzten Beweis zu erbringen.

Es soll allerdings, laut dem dem Meßbericht von Dr.Hastings : "Measurement and

Analysis of Joseph Newman's Energy Generator"[2], bei der ersten großen 4500 Kg

Kupferdraht-Newmanmaschine bei 6 Watt elektrischem Input und 200 Umdrehungen

pro Minute des Magnetrotors eine Rotor-Reibungsverlustleistung von 200 Watt

auftreten, so daß man bei dieser großen Maschine alleine schon durch die

mechanische Messung eine eindeutige Aussage machen könnte, ob "Over-Unity"

vorliegt !

Da diese behaupteten 200 Watt Reibungsverlustleistung aber anscheinend auch nur

aus dem gemessenen Reibungskoeffizienten berechnet und nicht gemessen wurde,

scheint es fragwürdig, ob man wirklich soviel Leistung braucht, um den Rotor auf

dieser Drehzahl zu halten.

Bei einem Telefongespräch mit Dr. Hastings, teilte er mir mit, daß er davon

überzeugt sei, daß die kleinen neueren Newmanmaschinen, wie der Fan- und

der Toy-Motor mechanisch nicht über 100 % Wirkungsgrad kämen .

Bei den großen Newmanmaschinen tauche allerdings das Phänomen der mechanisch-

elektrischen Resonanz auf, da dort auch die Kapazität der Spule viel größer sei

und damit die Resonanzfrequenz der Spule innerhalb oder unterhalb des Bereiches

der mechanischen Umdrehungsfrequenz liegt.

Daher ist auch ganz klar, warum Herr Marinov (Raum und Zeit-Veröffentlichung

Dez/Jan 87/88,[8]) es nicht geschafft hat, seine Newmanmaschine zum Eigenläufer

zu bringen, da der mechanische Output halt bei einer kleinen Newmanmaschine

unter 100 % liegt, so daß es nicht ausreicht, in einer Sekundärspule genug Energie

zu erzeugen, um damit wieder die Primärspule zu speisen und den Rotor so ohne

Verluste laufen zu lassen.

Außerdem hat Herr Marinov seine mechanischen Rotorverluste (Reibung auf seinen

Spitzenlagern, Luftreibung des Magneten bei hohen Drehzahlen) nur ausgerechnet,

aber nicht gemessen !

Die Newmanmaschinen sind aufgrund der oben dargestellten Meßergebnisse doch recht

interessante Einheiten .

Allerdings muß man natürlich auch das Aufwandsverhältnis betrachten und welche

technisch brauchbare Leistung aus solch einer Maschine herauskommt.

Im Augenblick ist das nur die mechanische Rotationsleistung.

Sicherlich ist mein Aufbau natürlich, genau wie die frühen Motoren von Newman,

nicht sehr effizient, da die Luftspalte doch enorm groß sind und durch den hohen

Innenwiderstand der Spule schon 50 bis 70% der eingesetzten Energie als Wärme

verloren gehen und durch die überwiegenden Reibungsverluste des Modell-Aufbaus

kaum noch eine mechanische Outputleistung abgenommen werden kann.

Solange man es nicht schafft, die entstehende Spulenwärme, z.B. durch Koppelung

mit einer Wärmepumpe, die durch den mechanischen Output der Newmanmaschine

mit angetrieben wird, zu nutzen und die entstehende HF-Leistung in einen

brauchbaren AC- oder DC-Output umzuwandeln, solange bleibt die Newman-

maschine ineffizient.

Bei der Größe meiner Maschine haben andere hochgezüchtete Elektro-Motoren

schon Abgabeleistungen in der Größenordnung von 500 bis 1000 Watt.

Bei mir liege ich hier im 1 bis 10 Watt-Bereich und der Materialaufwand für die

Spule und den Magneten ist ziemlich groß.

Geht man zu höheren Betriebsspannungen über, so treten Probleme alleine schon

aus Sicherheitsgründen mit der hohen Spannung auf und die verstärkt anfallende

HF-Abstrahlung stört alle Rundfunkempfänger in der Nähe, so daß zumindest eine

entsprechende Abschirmung notwendig ist.

Abschließend sei gesagt:

Es bleibt also weiterhin offen, ob es sich bei den verschiedenen Newmanmaschinen

wirklich um das große "Energiewunder" handelt.

Falls das aber tatsächlich der Fall ist, so ist jetzt schon klar, daß die

Newmanmaschine es sehr schwer haben wird, sich als kommerzielles dezentrales

Energieerzeugungs-Produkt auf dem Markt durchzusetzen.

Gerade für kleinere Einheiten ist das Verhältnis von technischem Aufwand zur

Erzeugung nutzbaren Energieoutputs zu Materialaufwand einfach zu groß.

Die Newmanmaschine ließe sich also nur in der zentral-ausgerichteten Kraftwerks-

Energietechnik einsetzen, die aber bekanntlich auch eine Menge von Nachteilen mit

sich bringt.

Darauf deuten jedenfalls die zunehmenden Berichte über Krebsrisikoerhöhung durch

die starken Wechselfelder und das Entstehen von "saurem Regen" durch Ionisierung

der Luftmoleküle in der Nähe von Hochspannungsleitungen hin.

Da der Übergang von einer zentral gelenkten Energiewirtschaft auf eine dezentrale

Energieversorgung alleine schon aus Umweltverschmutzungsproblemen in näherer

Zukunft dringend notwendig ist, wird sich sehr wahrscheinlich der elektrostatische

Methernitha-Influenz-Konverter ("Testatiker" genannt) aus Linden bei Bern in der

Schweiz, Erfinder Paul Baumann, durchsetzen, der nach meinen Informationen im

Augenblick das einzige "Free Energy-Gerät" ist, das wirklich funktioniert.

Bild 58: Testatika-Konverter Bild 59: Testatika-Konverter betreibt 1 000 Watt Glühlampe

Bild 60: Aufbau-Beschreibungsskizze des Testatika_Influenz-Konverters

Der Methernitha-Konverter, der durch ein noch völlig unbekanntes Phänomen

anscheinend die Luftelektrizität anzapft und kontinuierlich ca. 3 KWatt ohne

schädliche Nebenprodukte erzeugt, wird auf dem Gebiet der dezentralen Energie-

versorgung viel eher eingesetzt werden können, da bei diesen Geräten schon bei

relativ kleiner Bauweise Abgabeleistungen im KWatt-Bereich auftreten, die ja für

Versorgungszwecke von Einfamilien-Häusern und Wohnungen gebraucht werden.

Es sind also Konzepte und vielversprechende Techniken und Maschinen vorhanden,

um uns in ein neues Zeitalter der dezentralen Energieversorgung ohne schädliche

Nebenprodukte und Umweltverschmutzung zu führen.

Es müssen nur, die wirklich einwandfrei wissenschaftlich nachgewiesenen

"Overunity"-Phänomene (es handelt sich hierbei um physikalisch "offene Systeme",

siehe dazu die neuen Erkenntnisse über das "Vakuum", [43]) von den vielen

behaupteten "Energiewunder-Maschinen" getrennt, herausgesiebt und einer

entsprechenden Forschung und Entwicklung unterzogen werden.

Ich hoffe, daß ich durch meine Studienarbeit dazu beigetragen habe, diesem Ziel einen

Schritt näher zu kommen.

Sie glich eher einer Forschungsarbeit, da keine konkreten Bauanleitungen der Newmanmaschinen vorhanden waren.

Abschließend möchte ich den Herren danken, die mir beim Bauen der

Newman-Maschine, beim Beschaffen von Bauteilen und Informationen und bei

organisatorischen Problemen hilfreich zur Seite gestanden haben:

Herrn A. Tiede, Herrn S. Reuss und Herrn B. Bachmann, sowie Herrn Professor Dr.

Ing. Hanitsch für die Betreuung der Studienarbeit.

Berlin, den 30. 1. 1989 copyright 1989 by Stefan Hartmann